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Klimanotstand in Städten und Kommunen – eine Chance für Stadtwerke?
Umwelt- und Klimaschutz 04.09.2019

Klimanotstand in Städten und Kommunen – eine Chance für Stadtwerke?

Rund 50 Städte und Gemeinden haben in Deutschland bereits den Klimanotstand ausgerufen. Die Lokalpolitik und/oder die örtliche Verwaltung wollen darauf aufmerksam machen, dass die bisher eingeleiteten Maßnahmen nicht ausreichen, um den CO2-Austoß auf das nötige Maß zu begrenzen. Es muss mehr passieren. Helfen können dabei die Stadtwerke.

Deutschland hat sich in seinen Klimazielen verpflichtet, seine Treibhausgasemissionen im Jahr 2050 im Vergleich zu 1990 um 80 Prozent bis 95 Prozent zu senken. Viele Städte und Gemeinden haben das ehrgeizige Ziel von 95 Prozent CO2-Minderung in ihren lokalen Klimaschutzplänen für das Jahr 2050 verankert. Nicht nur der Protest der Schüler („Fridays for Future“), sondern auch drohende Fahrverbote im Zuge der Diskussion um Stickoxide und Feinstaub haben den Themen Luftqualität und Emissionsvermeidung in den Kommunen neuen Auftrieb gegeben.

Kommunen sollen ihre CO2-Emissionen bis zum Jahr 2050 um 95 Prozent senken

Ziele und Zahlen sind oft schnell formuliert. Die Umsetzung stellt sich dann jedoch als gewaltige Herausforderung dar. Ein Beispiel: 1,23 Mio. Tonnen CO2 pro Jahr emittiert im Durchschnitt eine Gemeinde aus dem Gesellschafterkreis von Trianel, haben Verantwortliche der Stadtwerke-Kooperation ermittelt (siehe Grafik). Im Jahr 2050 dürfen es nur noch 0,06 Mio. Tonnen an Kohlendioxid sein, also lediglich 60.000 Tonnen. Kann das funktionieren? „Die CO2-neutrale Stadt ist möglich, wird aber eine der größten technischen und wirtschaftlichen Herausforderungen unseres Jahrhunderts sein“, sagt Paul Jüngst, Leiter Trendscouting bei Trianel.

So ist dazu eine Vielzahl an Maßnahmen nötig. Vor allem im Wärmebereich liegt das größte Potenzial zur CO2-Minderung. Ein Drittel aller Heizungen in Deutschland ist älter als 20 Jahre. Allein diese Anlagen bieten ein erhebliches Modernisierungspotenzial. Allein 50 Mio. Tonnen CO2 könnten durch den Austausch aller Öl-Zentralheizungen durch eine Erdgas-Heizung mit solarer Trinkwassererwärmung, Fernwärme oder Elektrowärmepumpe eingespart werden.

Stadtwerke können zu den Klimazielen beitragen und dabei sogar Kosten einsparen

Der größte Hebel für Stadtwerke bei der Einsparung von Treibhausgasemissionen liegt in der Umstellung auf Ökostrom und grüner Wärme. Dazu gehört der zunehmende Einsatz von Ökostrom nicht nur im Haushalt und in der Industrie, sondern auch im Verkehr, der Aufbau einer CO2-neutralen Fernwärmeversorgung, wo dies möglich ist, aber auch die Umstellung von Heizsystemen in Gebäuden. Energieeffizienzmaßnahmen wie bei der Gebäudebeleuchtung und die energetische Sanierung runden das CO2-Minderungspaket ab.

„Stadtwerke sollten frühzeitig Geschäftsmodelle entwickeln, um die Maßnahmen auf eine langfristig tragfähige Grundlage zu stellen und nicht die Kosten des durch die Kommune verursachten Handlungsdrucks tragen zu müssen“, so Dr. Thorsten Seiferth, Leiter Unternehmensentwicklung bei Trianel. Stadtwerke können mit intelligenten Produkten und Dienstleistungen an der Entwicklung partizipieren und dabei bei einer Reihe von Maßnahmen sogar Kosten einsparen.

Trianel Gesellschafter handlungsfähig durch frühzeitige Trendanalysen

Durch das Trendscouting ist Trianel mit ihren Gesellschaftern in der Lage, Geschäftschancen aus sich ändernden Rahmenbedingungen frühzeitig zu identifizieren und so neue Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln. Nach dem Trianel Prinzip „Interessen bündeln und Mehrwerte erzeugen“ werden im Trendscouting Themen gemeinschaftlich erschlossen, die für einen einzelnen Gesellschafter hohe Ressourcen binden würden und daher in diesem Umfang nicht zu realisieren wären.     

Ihr Ansprechpartner

Paul Jüngst, Leiter Trendscouting der Trianel GmbH

Paul Jüngst

untersucht als Leiter Trendscouting mit seinem Team aktuelle Trends, neue Geschäftsmodelle und zentrale Zukunftstechnologie aus Stadtwerke-Perspektive. Paul Jüngst ist seit 2016 als Trendscout für Stadtwerke aktiv. Bevor er zur Trianel kam, leitete der Diplom Wirtschaftsingenieur acht Jahre lang ein Start-up im Bereich der Energie- und Rohstoffwirtschaft.

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