Trianel FlexIndex: Frühjahrsdynamik bringt Aufwind

Erste Zeichen für Trendwende nach zurückhaltendem Jahresstart
17. April 2025, Aachen. Im ersten Quartal 2025 spiegelt der Trianel FlexIndex deutlich wider, wie Wetterlagen, die Einspeisung erneuerbarer Energien und der Bedarf an Flexibilität zusammenspielen. In den ersten beiden wind- und sonnenarmen Monaten folgte der Index einer Abwärtsbewegung, die bei einem Wert von 380 Punkten endete. Mit dem Wetterumschwung ab dem 1. März legte der FlexIndex rund 16 Punkte (+4 %) zu und schloss das Quartal bei 396 Punkten ab. Daraus ergibt sich ein Quartalsdurchschnitt von 392,6 Punkten und ein leichter Rückgang von 13 Punkten (-3 %).
Im ersten Quartal des Vorjahres folgte der FlexIndex einer ähnlichen Entwicklung: Er startete 2024 knapp über der 400-Punkte-Marke und fiel im Januar und Februar 2024 kontinuierlich ab. Ab März 2024 stabilisierte sich der Index und folgte in den letzten Märzwochen einem Seitwärtstrend. Dieses Plateau bildete dann den Startpunkt für einen Anstieg von rund 130 Punkten (+37 %) über die Frühlings- und Sommermonate des Vorjahres.
Geringe Erneuerbaren-Einspeisung lässt FlexIndex im Januar und Februar sinken
Die Einspeisung aus volatilen erneuerbaren Energien blieb in den Monaten Januar und Februar auf einem niedrigen Niveau. Besonders der Februar zeichnete sich durch eine geringe Einspeisung von Windstrom aus. Nur wenige Einzelereignisse führten auf den Energiemärkten im Day-Ahead- und Intraday-Handel zu größeren Preisschwankungen. Eine dieser Ausnahmen bildet der 21. Januar 2025, welcher sich auch als kleiner Peak im Verlauf des Index nachvollziehen lässt.
Den kurzfristigen Ausschlag im ansonsten leicht rückläufigen Januar erklärt Dr. Christian Schmitz, Abteilungsleiter 24/7 Desk bei Trianel, mit fehlendem Windstrom und außergewöhnlich hohen Preisen für Ausgleichsenergie in den Abendstunden: „Für den Liefertag 21. Januar 2025 war bereits am Vortag absehbar, dass nur mit geringer Wind- und Solarstromerzeugung zu rechnen war. Entsprechend waren die meisten konventionellen Erzeugungskapazitäten bereits im Day-Ahead-Markt vermarktet. Im Intraday-Handel führte ein knappes Angebot an Regelleistung am Nachmittag zu stark steigenden Preisen für Ausgleichsenergie. Hohe Intraday-Preise und teure Ausgleichsenergie befeuerten sich gegenseitig, wodurch der Intraday-Preisindex ID-500 auf bis zu 2.093 €/MWh kletterte. Dieses Extrempreisszenario hat den FlexIndex kurzfristig nach oben schnellen lassen.“

Seit März steigt der FlexIndex
Mit Ende des ersten Quartals deutet sich auch eine Trendwende beim FlexIndex an. Dr. Michael Heuterkes, Abteilungsleiter Modellierung und Quantitative Analyse bei Trianel, sieht unter anderem veränderte Wetterbedingungen als Ursache: „Der FlexIndex wird zwar mathematisch um saisonale Effekte bereinigt, dennoch bleibt das Wetter ein relevanter Einflussfaktor. Das zeigen insbesondere die Entwicklungen seit dem 1. März 2025: Die Sonne ist zurück und sorgt mit vermehrter Solareinspeisung für Bewegung und Volatilität an den Märkten. Auch innerhalb der Woche beobachten wir wieder Negativpreise – besonders in den Mittagsstunden, wenn die Sonne am meisten Strom liefert. Die gestiegenen Spreads spiegeln sich entsprechend in der ansteigenden Indexkurve wider.“
Bastian Wurm, Bereichsleiter Dezentrale Energiesysteme bei Trianel ergänzt: „Auch wenn sich der FlexIndex nicht unmittelbar in Erlöspotenziale für Flexibilitätsoptionen übersetzen lässt, zeigt er doch deutlich, dass mit zunehmender Einspeisung erneuerbarer Energien auch die Nachfrage nach Flexibilität steigt. Extrempreistage wie der 21. Januar 2025 sind dabei für Batteriespeicher besonders wichtig, da sich an solchen Tagen mit entsprechender Handelsexpertise und gezielter Vermarktung überdurchschnittliche Erträge erzielen lassen. Aufgrund der außergewöhnlich großen Spreads können wir entsprechende Marktchancen nutzen und innerhalb kurzer Zeit sehr attraktive Mehrerlöse für die Speicherbetreiber erzielen.“
Trianel VolumenIndex: Leichtes Wachstum im ersten Quartal
Der Trianel VolumenIndex verzeichnet weiteres Wachstum. Der Anstieg im ersten Quartal 2025 fällt mit zwei Punkten (+0,1 %) zwar moderat aus, dennoch markiert der VolumenIndex am 29. Januar 2025 mit 215 Punkten ein neues Allzeithoch. Getrieben wurde die Entwicklung unter anderem durch zunehmende Handelsaktivitäten am Intraday-Markt. Der VolumenIndex ist nun bereits das achte Quartal in Folge gestiegen.

Ihre Ansprechpartner

Simon Preißinger
Senior Referent Projektmanagement

Über den Trianel FlexIndex
Trianel hat den FlexIndex entwickelt, um die Marktentwicklung von Flexibilität kontinuierlich zu bewerten und Marktimpulse für die Entwicklung von neuen Flexibilitätsoptionen zu analysieren. Der Trianel FlexIndex wird quartalsweise erhoben und setzt sich aus insgesamt 6 Teil-Indikatoren zusammen. Die einzelnen Indikatoren bilden jeweils die Preisdifferenzen an den Spot- und Intraday-Märkten ab und werden im Trianel FlexIndex zusammengeführt. Als Datengrundlage dienen Daten der EPEX, Daten aus der Kurzfristvermarktung sowie hauseigene Daten. Darüber hinaus setzt Trianel eigene Algorithmen ein, um die täglichen Daten zusammenzuführen und zu analysieren. Ziel ist es, die zunehmende Wertigkeit von Flexibilität marktnah zu visualisieren und gleichzeitig die Notwendigkeit von Flexibilität über die aktuell gehandelten Volumina an den Märkten zu spiegeln. Der FlexIndex mittelt Spreads, um kurzfristige und saisonale Schwankungen auszugleichen und langfristige Trends erkennbar werden zu lassen.
Im Rahmen des Trianel Netzwerks FlexStore begleitet Trianel Energieversorger bei der Geschäftsfeldentwicklung Flexibilität, Wasserstoff, Batteriespeicher und Demand Side Management. Mit ihrem virtuellen Kraftwerk bietet Trianel auch Dienstleistungen zur Vermarktung von Flexibilität von Biogasanlagen, KWK-Anlagen und industrieller Flexibilität. Mit eigenen Prognosen und Marktmodellen bietet Trianel Handelsunterstützung, Marktzugang sowie die wirtschaftliche Bewertung von Batteriespeicher-Projekten und Demand Side Management an.
Der FlexIndex wird quartalsweise veröffentlicht.