Trianel FlexIndex steigt im zweiten Quartal deutlich
Trianel FlexIndex vollzieht Trendwende
15. Juli 2024, Aachen. Der Trianel FlexIndex hat im zweiten Quartal 2024 eine Trendwende vollzogen. Nachdem seit Oktober 2022 eine Abwärtsbewegung zu erkennen war, konnte der Index im aktuellen Quartal einen Anstieg von 19 Prozent verzeichnen und steht jetzt bei 401 Punkten.
Die allgemeine Entspannung, die sich seit 2023 auf den Märkten für Gas und Strom zeigt, hatte neben niedrigeren Notierungen auch weniger Volatilität und damit einhergehend niedrigere Ertragsaussichten für Flexibilität zur Folge. Der FlexIndex spiegelte diese Entwicklung in den vergangenen Quartalen mit einem anhaltenden Trend in Richtung der 300-Punkte-Marke. „Bereits gegen Ende des ersten Quartals 2024 hatte sich eine leichte Plateaubildung abgezeichnet. Seit dem Allzeithoch von 750 Punkten im Oktober 2022 war der FlexIndex bis Mai 2023 auf ca. 500 Punkte gefallen. Von Mai bis Oktober hielt der Index das Niveau von 500 Punkten fiel dann aber stetig weiter auf 335 Punkte Anfang April 2023. Seitdem ist der Index in etwa der gleichen Geschwindigkeit auf 400 Punkte gestiegen. Wir verfolgen die weitere Entwicklung und blicken gespannt auf das dritte und vierte Quartal, in dem sich zeigen wird, ob sich der aktuelle positive Trend fortsetzt oder ob der Oktober, wie in den Jahren 2022 und 2023, einen erneuten Abwärtstrend einleitet“, erklärt Dr. Matthias Leuthold, Abteilungsleiter Flexibilisierung bei der Trianel GmbH und Leiter des Trianel FlexStore. „Trotz der längeren Talfahrt lag der FlexIndex im Vergleich zu seinem Basisjahr 2017, in dem er bei 100 Punkten gestartet war, noch immer auf einem mehr als dreimal so hohen Niveau. Dieser Verlauf zeigt, dass der Bedarf nach Flexibilitätsoptionen auch in Zeiten sinkender Preise ungebrochen ist. Das reflektiert insbesondere der stetig steigende Volumenindex.“
Der aktuelle Anstieg ist auch auf einzelne Tage mit besonders hoher Volatilität zurückzuführen. Dr. Christian Schmitz, Abteilungsleiter 24/7 Desk bei Trianel, identifiziert zwei Tage, die die Entwicklung der letzten drei Monate signifikant beeinflusst haben: „Betrachtet man den Kursverlauf, stechen der 3. Juni 2024 und der 10. Juni 2024 mit Kurssprüngen von jeweils etwa 10 Punkten hervor. An beiden Tagen kam es im kontinuierlichen Handel zu extremen Preisausschlägen. Am 3. Juni lag das Preisniveau im Day-Ahead-Handel bereits überdurchschnittlich hoch. Der kurzfristige Ausfall verschiedener Kraftwerke sowie eine hohe Prognoseabweichung bei der Solarenergie waren hier wesentliche Ursachen für die Ausschläge. Der bereits im Day-Ahead-Markt verkaufte Strom musste nun in großen Mengen zurückgekauft werden, was in den Morgenstunden zu einem gravierenden Preisanstieg führte, da flexible Leistung nur zu Extrempreisen zur Verfügung stand, um die Unterdeckung auszugleichen.“
Trianel FlexIndex Q2/2024: Stetiger Aufwärtstrend und vereinzelte Kurssprünge
Das zweite Quartal startete für den FlexIndex auf dem Plateau, das sich bereits in den letzten Märzwochen abgezeichnet hatte. Im Verlauf der folgenden 91 Tage bewegte sich der Index meist gleichmäßig aufwärts, von 336 auf etwa 401 Punkte. Dies entspricht einem Anstieg von 65 Punkten und einem Kurszuwachs von über 19 Prozent. Für das zweite Quartal ergibt sich ein Durchschnittswert von 362,7 Punkten und ein durchschnittlicher Zuwachs von 0,7 Punkten pro Tag.
Entwicklung des Trianel FlexIndex seit 2017
Seit Beginn der Berechnungen im Basisjahr 2017 visualisiert der FlexIndex den Wert von Flexibilität am Strommarkt. Mit den steigenden Energiepreisen, die ab der zweiten Hälfte des Jahres 2022 zu beobachten waren, stieg auch die Bedeutung von Flexibilität. Diese Entwicklung an den Märkten spiegelte sich in einem etwa einjährigen konstanten Kursanstieg des Trianel FlexIndex wider, der in der zweiten Jahreshälfte 2022 seinen bisherigen Höchststand mit Werten von zeitweise über 760 Punkten erzielte. Mit Stabilisierung der Märkte und Rückgang des Energiepreisniveaus sanken auch die Preisdifferenzen an den Spot- und Intraday-Märkten. Der FlexIndex spiegelte diesen Rückgang von Volatilität bis zuletzt mit einem Trend in Richtung der 300-Punkte-Marke wider. Gegen Ende des ersten Quartals 2024 stabilisierte sich der Index auf einem Plateau knapp unterhalb von 340 Punkten. Mit Beginn des zweiten Quartals vollzog der FlexIndex eine Trendwende. Nach einem Kursanstieg von etwa 65 Punkten (19 Prozent), begünstigt durch einzelne Tage mit außergewöhnlich hoher Volatilität, schließt der FlexIndex das zweite Quartal bei rund 401 Punkten ab.
„Die Trendwende und die folgende Aufwärtsbewegung, die der FlexIndex im zweiten Quartal vollzogen hat, sind auch von einzelnen Tagen mit außergewöhnlich hohen Preisdifferenzen an den Märkten getrieben“, ordnet Dr. Matthias Leuthold ein. „Für Batteriespeicher und andere Flexibilitätsoptionen entsteht an Tagen mit derartig hoher Volatilität ein erhebliches wirtschaftliches Potenzial. Die Anlagen können kurzfristig in den Markt gebracht werden, um temporäre Preisspitzen zu nutzen und zur Versorgungssicherheit beizutragen. Am 3. Juni 2024 lag der Preis für Ausgleichsenergie am Morgen von acht bis zehn Uhr deutlich über 10.000 €/MWh. In diesen zwei Stunden konnte ein Speicher mit einer Leistung von einem Megawatt also mehr als 20.000 Euro erwirtschaften, was etwa zwei bis drei Prozent seiner Anschaffungskosten entspricht. Diese intensiven Tage spiegeln den hohen Wert von Flexibilität wider und zeichnen sich entsprechend im Verlauf des FlexIndex ab.“
Entwicklung des Trianel VolumenIndex seit 2017
Auch der Trianel VolumenIndex verzeichnet im zweiten Quartal deutliches Wachstum. Mit einem Anstieg von rund acht Prozent von 182 auf 197 Punkten erreicht der Index ein sechstes Mal in Folge ein neues Allzeithoch. Steigende Handelsaktivitäten auf dem Intraday-Markt haben den Index seit Jahresbeginn um 18 Punkte steigen lassen.
Ihre Ansprechpartner
Dr. Matthias Leuthold
Leiter des Trianel Netzwerks FlexStore
Über den Trianel FlexIndex
Trianel hat den FlexIndex entwickelt, um die Marktentwicklung von Flexibilität kontinuierlich zu bewerten und Marktimpulse für die Entwicklung von neuen Flexibilitätsoptionen zu analysieren. Der Trianel FlexIndex wird quartalsweise erhoben und setzt sich aus insgesamt 6 Teil-Indikatoren zusammen. Die einzelnen Indikatoren bilden jeweils die Preisdifferenzen an den Spot- und Intraday-Märkten ab und werden im Trianel FlexIndex zusammengeführt. Als Datengrundlage dienen Daten der EPEX, Daten aus der Kurzfristvermarktung sowie hauseigene Daten. Darüber hinaus setzt Trianel eigene Algorithmen ein, um die täglichen Daten zusammenzuführen und zu analysieren. Ziel ist es, die zunehmende Wertigkeit von Flexibilität marktnah zu visualisieren und gleichzeitig die Notwendigkeit von Flexibilität über die aktuell gehandelten Volumina an den Märkten zu spiegeln. Der FlexIndex mittelt Spreads, um kurzfristige und saisonale Schwankungen auszugleichen und langfristige Trends erkennbar werden zu lassen.
Im Rahmen des Trianel Netzwerks FlexStore begleitet Trianel Energieversorger bei der Geschäftsfeldentwicklung Flexibilität, Wasserstoff, Batteriespeicher und Demand Side Management. Mit ihrem virtuellen Kraftwerk bietet Trianel auch Dienstleistungen zur Vermarktung von Flexibilität von Biogasanlagen, KWK-Anlagen und industrieller Flexibilität. Mit eigenen Prognosen und Marktmodellen bietet Trianel Handelsunterstützung, Marktzugang sowie die wirtschaftliche Bewertung von Batteriespeicher-Projekten und Demand Side Management an.
Der FlexIndex wird quartalsweise veröffentlicht.