Trianel persönlich: Thilo Engelmann

Die Energie prägt das gesamte Berufsleben des Physikers Thilo Engelmann, Referent Geschäftsfeldentwicklung Speicher bei Trianel. Heute treibt er die Energiewende im Bereich Speicher voran. Warum dies aus seiner Sicht ein aufstrebendes Geschäftsfeld ist, erläuterte er uns im Interview.

Zur Frage der Menge gibt es viele unterschiedliche Prognosen. Einigkeit besteht jedoch darin, dass der Bedarf die jetzige Kapazität an Pumpspeichern von 40 GWh um ein Vielfaches übersteigen wird. Speicher werden zur Verstetigung und als steuerbare Erzeugung eine Schlüsselrolle spielen. Mit Blick auf 2030 sprechen wir von 80 % erneuerbaren Energien. In den Mittagsstunden werden wir eine enorme Erzeugung aus Photovoltaik-Anlagen weit über den heutigen Lastgang hinaus erleben. In Konkurrenz zu flexiblen Verbrauchern werden Tagesspeicher diese Energie über den Tag verteilen. Viel Photovoltaik bedeutet viel Batteriespeicher.

Hohe Anteile von Windenergie erfordern wegen der tagelang hohen Erträge bei dem Durchzug von Tiefdruckgebieten Wochen- oder Langzeitspeicher. Bei den Kostenmodellen liegt hier Wasserstoff trotz der Verluste durch Elektrolyse und Rückverstromung vorne.

Speicher sind ein dankbares Thema. Es ist ein aufstrebendes Geschäftsfeld, das gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung liefert – eine Aufgabe mit gesellschaftlicher Relevanz. Zudem ist das Thema komplex und birgt mit seiner dynamischen Entwicklung keine Gefahr langweilig zu werden. Speicher sind modular und vielfältig einsetzbar. Das erfordert Kreativität, wenn es gilt, Regulatorik und Technik in einem Geschäftsmodell zusammenzubringen.

Zum einen ist das die Arbeit im Trianel Netzwerk FlexStore, was von der Aufbereitung von Speicherthemen bis hin zur Kleingruppenarbeit mit der Entwicklung von Lösungen für Stadtwerke reicht. Zum anderen ist das die individuelle Beratung von Stadtwerken. Darüber hinaus zielt die Geschäftsfeldentwicklung Batteriespeicher auch auf eigene Projekte für Trianel ab.

Derzeit sind Speicher hochprofitabel. Auch beim Blick über die derzeitige Energiekrise hinaus scheint der Zeitpunkt für Investitionen gekommen zu sein.

Stadtwerke werden wie alle anderen Akteure auch durch die Transformation des Energiesystems vor große Herausforderungen gestellt. Da sollten die Chancen mit nachhaltig wirtschaftlichem Erfolg unbedingt genutzt werden.

Ich habe über zehn Jahre in verschiedenen Positionen für die Kernenergie gearbeitet. 2011 wechselte ich zu einem Spin-Off für Energiespeicher, bei dem ich sechs Jahre arbeitete. In dieser spannenden Zeit habe ich sehr viel für meine heutige Arbeit über Speicher, Geschäftsmodelle und das Projektmanagement gelernt. Daran schloss sich ab 2018 eine Tätigkeit in der E/E-Entwicklung von StreetScooter an, dem Hersteller von elektrischen Lieferwagen für die Deutsche Post. Aus Erfahrung weiß ich jetzt, was das gleichzeitige Laden von sehr vielen Elektrofahrzeugen bedeutet. Seit März dieses Jahres bin ich bei Trianel.

Energie! Darum hat sich mein ganzes bisheriges Berufsleben gedreht.

Mich begeistert das Segeln auf großen und kleinen Booten. Auf dem Wasser entscheidet das Wetter, ob es gesellig oder sportlich wird. Bei Starkwind wechsele ich aufs Surfbrett.