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Preisexplosion: Was bei der Energiebeschaffung zu beachten ist
Handel , Portfoliomanagement , Belieferung von Endkunden 07.02.2022

Preisexplosion: Was bei der Energiebeschaffung zu beachten ist

Autorenbeitrag von Dr. Reinhard Klimeck, Prokurist, Bereichsleiter Energiehandel & Portfoliomanagement bei Trianel

Rollierendes Jahresbaseload Strom

Ohne Zweifel: Eine Preisrallye wie 2021 hat es auf den Energiemärkten so noch nicht gegeben. Die Preise für Strom und Erdgas stiegen drastisch an – und das bei gleichzeitiger geringer Liquidität.

Preise von über 500 Euro/MWh für einzelne Stunden hat es an der Strombörse nach Angaben des Energiewirtschaftlichen Instituts der Uni Köln, kurz EWI, seit mehr als 20 Jahren nicht mehr gegeben. [1]

Auslöser ist in erster Linie die weltweit hohe Nachfrage nach Erdgas. Auf den Großhandelsmärkten für Gas wurden Rekordpreise bis zu mehr als 150 Euro/MWh gezahlt. Und auch für 2022 ist mit einem hohen Preisniveau zu rechnen.

Wir bei Trianel gehen zwar davon aus, dass sich der Markt beruhigt, wenn sich die Akteure an die deutlich höheren Preise gewöhnt haben. Wir gehen aber auch davon aus, dass die Volatilität sowohl bei den Strompreisen als auch bei den Erdgaspreisen hoch bleibt. Bei Strom spielt die wetterbedingte und daher schwer kalkulierbare Einspeisung von Ökostrom eine immer größere Rolle. Bei Erdgas ist ein weltweiter Wettlauf um die Ressourcen im Gang. Europa konkurriert dabei mit anderen Regionen auf den globalen Märkten um verflüssigtes Erdgas (LNG).

Vollversorgung oder strukturierte Beschaffung?

Für Stadtwerke stellt sich nun die Frage, mit welcher Strategie auf diese Ereignisse zu reagieren ist? Wieder hin zu Vollversorgungsverträgen, wie sie früher einmal gang und gäbe waren? Oder sollte das Unternehmen doch weiter auf eine strukturierte Beschaffung setzten und zu unterschiedlichen Zeiten einzelne Tranchen einkaufen? 

Ein Vollversorgungsvertrag, bei dem der beauftragte Dienstleister praktisch sämtliche Risiken übernimmt, ist gerade in Zeiten steigender und hoch volatiler Märkte zunächst preislich vorteilhaft und risikoarm, bringt aber den bekannten Nachteil, dass die eigenen Kunden schlechter differenziert werden können, mit sich. Außerdem: Gehen die Preise wieder zurück, zahlt das Stadtwerk weiterhin den hohen Vollversorgungspreis. Vollversorgungsverträge werden in der Regel mit einer Laufzeit von zwei bis drei Jahren angeboten. Bei den aktuell hohen Energiepreisen ist zu berücksichtigen, dass Anbieter entsprechend hohe Risikoaufschläge im Vollversorgungspreis einkalkulieren.

Insofern wird trotzdem häufig die strukturierte Beschaffung sinnvoll sein, um den Energieeinkauf, zum Beispiel in Form eines Tranchenmodells, selbst zu stemmen. Natürlich ist dieses Aufgabe im aktuellen Markt deutlich anspruchsvoller geworden: Hatte es der Stromeinkäufer vor der Preisrallye mit Entscheidungen im Bereich von 20 Cent/MWh zu tun, so sprechen wir heute schon von 10 Euro/MWh. Anspruchsvoller bedeutet aber auch, dass es sich für das Stadtwerk wieder lohnt, sich verstärkt in dieser Wertschöpfung zu engagieren. Experten bei Trianel unterstützen hierbei.

Mit einer flexiblen Beschaffungsstrategie, einer unterjährigen Bewirtschaftung und sauberen Prozessen kann man auch weiterhin über eine strukturierte Beschaffung Energie passend zum Vertriebsgeschäft kostenoptimiert und langfristig verlässlich beschaffen. In der strukturierten Beschaffung ist es zudem möglich, Themen der Energiewende wie PPAs, Eigenerzeugung oder Kurzfristvermarktung kompetent zu integrieren.

Richtig aufgestellt für die Energiepreis-Rallye

Für eine funktionierende strukturierte Beschaffung von Strom und Gas bedarf es aber einiger Voraussetzungen. Zwingend ist eine entsprechende Beschaffungsstrategie, die sich an der Kundensegmentierung orientiert, also in dem für bestimmte Segmente, wie z. B. für Kunden in der Grundversorgung, langfristig beschafft wird und neue Mengen durch neue Vertragsabschlüsse in der Langfristplanung für alle Segmente berücksichtigt werden.

Zudem sollte der Versorger seine Prozesse im Griff haben, am besten in digitaler Form. Im Griff haben bedeutet hier, dass kontinuierlich belastbare Daten für schnell zu treffende Entscheidungen zur Verfügung stehen.

Eine hohe Datenqualität braucht es ebenso, um verlässliche kurz- und langfristige Prognosen des Verbrauchs erstellen zu können und nicht mit offenen Positionen in Marktpreisrisiken zu laufen.

Richtig aufgestellt für die Energiepreis-Rallye

Weiterhin muss dafür gesorgt sein, dass die Schnittstellen zwischen Beschaffung, IT und Vertrieb synchronisiert sind – eine etablierte Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen Beschaffung und Vertrieb ist in solchen Marktphasen entscheidend. So können die Preisstellung in Angeboten und realisierbare Beschaffungspreise eng abgestimmt werden. Risikoaufschläge, Bindefristen und häufig in Konsequenz auch die Transferpreise insgesamt lassen sich hingegen mit vertretbarem Aufwand häufig nur für „gewöhnliche“ Marktsituationen definieren. In angespannten Marktsituationen sind dann kurzfristige Abstimmungen erforderlich, die nur bei gemeinsamem, fachlichem Verständnis erfolgreich gelingen.

Wir bei Trianel navigieren Sie durch diese „unsicheren“ Zeiten und stellen Sie krisensicher auf. Unsere Experten sorgen für Transparenz, decken Potenziale auf und optimieren Prozesse. Dabei wird immer das Know-how in Ihrem Hause erhalten oder weiterentwickelt werden. So bleiben Sie vorbereitet.

[1]: https://www.ewi.uni-koeln.de/de/publikationen/strompreise-im-jahr-2021-auf-rekordniveau/

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